Am 8. November 2014 berichtete die NOZ über unsere Angestellte Lena Loddeweg, die ihre Ausbildung als beste Bestatterin Niedersachsens abgeschlossen hat. Hier der Bericht von Redakteurin Ina Wemhöner:
Meppen.
Der Tod ist ihr tägliches Geschäft. Seit vier Jahren arbeitet die
21-jährige Lena Loddeweg als Bestatterin beim Bestattungshaus Efken
und weiß das Leben seitdem viel mehr zu schätzen. Die zugezogene
Meppenerin hat als Leistungsbeste ihre Ausbildung abgeschlossen und
kann sich nun Niedersachsens beste Bestatterin nennen.
Lena Loddeweg hat keine Angst vor dem Tod, nur Angst vor dem Sterben −
sie weiß, wie es hinter den Kulissen von Beerdigungen zugeht und sieht
jeden Tag, wie bemüht die Angehörigen der Verstorbenen sind, den
Abschied so schön wie möglich zu gestalten.
Die 21-jährige Meppenerin wollte bereits seit ihrem 14. Lebensjahr
Bestatterin werden . Nach einem zehnmonatigen Praktikum beim
Bestattungshaus Efken war sie sich dann sicher: „Es ist mein
Traumberuf, weil es unheimlich abwechslungsreich ist. Jeder Tag ist
anders.“
Neben der Organisation der Gedenkfeiern und der Gesprächsberatung mit
Angehörigen gehört es auch zu Lenas Job, die Verstorbenen abzuholen,
zu waschen, anziehen, zu rasieren und, bei Unfallopfern, Wunden zu
versorgen. Außerdem ist die Trauerpsychologie Bestandteil der
Ausbildung. „Einfühlungsvermögen ist bei den Gesprächen mit den
Familien sehr wichtig. Aber manchmal weiß man auch gar nicht, was man
sagen soll, und dann ist eine Umarmung viel mehr wert als
rumzustammeln“, erzählt die 21-Jährige. Für sie gilt jedoch immer:
„mitfühlen aber nicht mittrauern“. Die Distanz zu wahren sei
elementar, um die Trauer nicht mit ins Privatleben zu nehmen. „Es gibt
natürlich auch Grenzfälle wie den Tod eines Kindes oder einen sehr
plötzlichen Unfalltod, der einen dann sehr berührt“, erzählt Lena.
In den vier Jahren im Bestattungshaus Efken hat die toughe Bestatterin
schon viele Beerdigungen geplant, Särge mit den Verwandten ausgesucht,
Trauerkarten gestaltet und Dekorationen und Musik vorbereitet. Aber
eine ganz persönliche Beerdigung ist der 21-Jährigen noch sehr
präsent. Nämlich als ein FC-Bayern-München-Fan sich in einem roten
Sarg begraben ließ. „Auf der Beerdigung wurde die Fan-Hymne gespielt,
und auch der Fanschal wurde dem Verstorbenen umgelegt. Auf einer
Leinwand wurden Fotos eingespielt, und auch einige Trauergäste
erschienen in roter Kleidung auf der Beerdigung“, erinnert sich
Loddeweg.
Über ihre eigene Beerdigung möchte sie sich noch keine Gedanken
machen, aber von der Möglichkeit, die Urne mit der Asche verstorbener
Angehöriger zu Hause aufzubewahren oder im Garten zu verstreuen, die
es seit Kurzem in Bremen gibt, hält die Bestatterin gar nichts. „Ich
finde, einen gesonderten Ort, an dem die Angehörigen und Bekannten den
Verstorbenen besuchen können, viel schöner, als die Urne in eine Ecke
zu stellen“, sagt die 21-Jährige.
Seit sie sich für den Beruf entschieden hat, lebe sie intensiver und
rede auch mit Freunden und ihrer Familie öfters über den Tod. „Ich
weiß, meine Großeltern leben auch nicht ewig, darum versuch ich, viel
Zeit mit meiner Familie zu verbringen.“
Die 21-Jährige schloss jetzt als Leistungsbeste ihre Ausbildung zur
Bestattungsfachkraft ab und ist gleichzeitig Niedersachsens beste
Bestatterin. Sie qualifizierte sich somit auch für den
Bundeswettbewerb, wo ihre Fähigkeiten und Kreativität noch einmal
gefragt waren. „Verschiedene Aufgaben mussten bewältigt werden:
Trauerkarten gestalten und Anzeigen der Verstorbenen aufgeben“, so
Lena, die dabei sehr gut abschnitt. Mit dem dritten Platz gewann sie
von der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim ein
Stipendium im Wert von 6000 Euro. Damit will sie ihre
Ausbildungseignungsprüfung absolvieren, um sich irgendwann auch mal
selbstständig machen zu können.
„Viele unsere Kunden fragen bei der Organisation der Beerdigungen
gezielt nach Lena, weil sie sehr gut in ihrem Job ist“, erzählt
Irmgard Efken, Inhaberin des Bestattungshauses. „Sie ist einfühlsam,
kommunikativ und sehr engagiert in der Umsetzung der Kundenwünsche.“